
Ein halbes Jahr in Nordnorwegen. Weit weg von Freunden und Bekannten – und von Renée. Der Kontakt über Facetime (das ist ein Bildtelefon via Internet) oder auch über das Handy ersetzt nicht die Nähe. Der tägliche Austausch über Alltägliches bleibt bestehen. Die Zweisamkeit fehlt. Eine Fernbeziehung mit Unterbrüchen. Renée ist oft hier im hohen Norden.
Gerade reisen wir mit der Hurtigruten nahe dem Nordkapp. Zwei wundervolle Wochen in der Finnmark lassen wir in Gedanken an uns vorbeiziehen. Der Vogelfelsen Hornøya mit seinen abertausenden brütenden Vogelpaaren: Papageientaucher, Alk, Lundevögel. Wir lernen Pirkko und Sven kennen, zwei Vogelexperten und fantastische Fotografen. Die Bilder haben GEO-Qualität. Mit den Beiden verbingen wir spannende Tage, beobachten seltene Seevögel, gehen in der Tundra auf Fotopirsch, Sven leiht mir sein 300mm Blende 2.8 mit Konverter. Uns kommt der scheue Sterntaucher vor die Linse. Und ein Gerfalke, der gerade eine Dreizehenmöve wegträgt. So viel Fachwissen begeistert. Ich nehme Sven auf Unterwassertour. Wir erkunden die Fjorde der Finnmark. Zwischen bizarren Felsformationen entdecken wir Seeanemonen, Flundern und ich sehe eine neue Nacktschnecke (eine Finnmark-Fotogalerie folgt). Wir werden uns wiedersehen, in Helgoland und in der Schweiz.
Diese Tage und Wochen sind sehr intensiv, voller Eindrücke, sie verbinden. Tiefenentspannt in einer grandiosen Landschaft. Um später über Facetime über das Erlebte zu sinnieren. Ja, das ist der wahre Sinn des Lebens.
Kommentar schreiben