Neuschnee

Familie Hansen in Eggum beim «hode» des Schweizer Künstlers Markus Rätz. Annette fehlt leider. © Renée Hansen
Familie Hansen in Eggum beim «hode» des Schweizer Künstlers Markus Rätz. Annette fehlt leider. © Renée Hansen

Polarluft zieht über die Lofoten, manchmal reisst die Wolkendecke auf, die Sonnenstrahlen bemalen Felswände und Wiesen. Die Norweger nennen dies Engelslys – Engelslicht. Graupel fiel auf die Autoscheiben, als wir meine Eltern auf das Schnellboot brachten. Das Thermometer zeigte noch 3 Grad an. Die Berggipfel sind frisch verschneit. Meine Eltern konnten auch Sommerwetter geniessen. Zuerst mit der Hurtigrute rund um das Nordkapp im Hemd und mit hochgekrämpelten Hosenbeinen. Dann eine Woche auf den Lofoten. Das bedeutet mir sehr viel, ihnen den Ort zu zeigen, der mich so fasziniert. Sie haben dafür die längste Reise ihres Lebens auf sich genommen. Nicht selbstverständlich. Emotional. Berührend.

 

Das Wasser ist trüb. Die obersten Meter sind so voll von Plankton, Eiern und anderem organischem Material, dass nur schemenhafte Umrisse von der Unterwasserwelt erkennbar sind. Erst ab einer Tiefe von 15 Metern ändert dies schlagartig. Wie wenn ein Vorhang aufgezogen wird. 300 Kilometer nördlich des Polarkreises explodiert das Leben. Über Wasser wachsen die Pflanzen bei 24 Stunden Licht am Tag. Unter Wasser vermehrt sich was sich begegnet. Vermindert ist mein Platz auf der externen Speicherplatte. 1.2 Terabyte sind belegt. Viele Stunden Film. Tausende Bilder. All die Farben und Formen im Gedächtnis.

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Kommentare: 1
  • #1

    Katrin Wahl (Montag, 30 Juni 2014 19:51)

    Du siehst total glücklich aus.
    So schön!

Robert Hansen                           

abgetaucht in den Weltmeeren

                     

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